Fernwärme-Projekt Ebnat-Kappel nicht realisierbar

Vor einem Jahr hat die Dorfkorporation Ebnat-Kappel an ihrer Korporationsversammlung die Idee eines Fernwärme-Projektes mit Holzschnitzel-Heizzentrale vorgestellt. Das Projekt entstand einerseits daraus, der Strommangellage im Winter entgegenzuwirken und anderseits Wärme aus CO2-neutraler Energie bereitzustellen.

Bei einem Projekt in dieser Grösse ist es unerlässlich, alle möglichen Kosten, Risiken und Chancen gegeneinander abzuwägen. Daher wurde neben vielen Abklärungen mit Ingenieurbüros, Sachverständigen und Betreibern von Fernwärmenetzen auch die Nachfrage bei Hausbesitzern angefragt. Von allen Seiten hat es überwiegend positive Rückmeldungen gegeben.

Leider haben sich in den letzten Wochen trotz den positiven Vorzeichen verschiedene zusätzliche Kostenrisiken ergeben, die zusammen eine kritische Grösse erreicht haben. So sind neue Vorgaben betreffend den Grabarbeiten zu beachten, insbesondere auch in der Kantonsstrasse. Auf der anderen Seite sind die Konkurrenzpreise bei der Energie (Strom, Gas, Oel) sehr unberechenbar geworden. Im Weitern bewegen sich die Preise beim Energieholz im Toggenburg nach oben. Gemäss Angaben der Waldregion Toggenburg ist im Toggenburg genügend Hackschnitzel-Holz für die Toggenburger Holzheizungen vorhanden, die Nachfrage aus den Kantonen Zürich und Thurgau nimmt aber zu.

Der Verwaltungsrat hat deshalb aufgrund der zu grossen wirtschaftlichen Risiken an seiner Sitzung vom 21.03.2024 beschlossen, das Projekt nicht zu realisieren und an der Korporationsversammlung vom 02.04.2024 das «Traktandum 5. Bau eines Fernwärme-Netzes mit Holzschnitzel-Heizzentrale» zurückzuziehen. Der Verwaltungsrat bedauert, diesen Entscheid nicht in einer früheren Phase gefällt zu haben, da bis zuletzt versucht wurde, dieses Projekt zu realisieren und für Ebnat-Kappel eine nachhaltige Wärmeenergielösung zu schaffen.